Stadtbummel durch Dingle
Dingle, die Stadt die der Halbinsel ihren Namen gibt, ist ein unverzichtbarer Stopp auf jeder Irlandreise. Mit dem charmanten Hafen, seinen bunten Häusern und einer Mischung aus traditioneller Kultur und lebhafter Atmosphäre zieht Dingle Touristen aus aller Welt an.
Dingle ist ein Ort, an dem man gerne stoppt, bevor man dann den Slea Head Drive weiterfährt.
Ich nehme euch mit auf einen gemütlichen Stadtbummel durch Dingle. Es ist vielleicht nicht genau der Stadtbummel, den wir während unserer Irland-WG gemacht haben, aber es ist eine Tour durch Dingle, wie man sie machen kann.
Beginnen werden wir am
Hafen von Dingle – vom Delfin und einer Erinnerung
Gleich vorne am Hafen steht die Statue von Fungie. Dieser Delfin war jahjrzehntelang eine der Hauptattraktionen der Hafenstadt und tausende von Touristen sind mit den Schiffen hinaus aufs Meer gefahren, um vielleicht einen Blick auf den Delfin zu werfen.
Leider bleibt mir an dieser Stelle nur zu erwähnen, dass der berühmte Delfin bereits seit Jahren nicht mehr zu sehen ist. Delfine werden etwa 20 Jahre alt, Fungie war mehr als 30 Jahre lang die Attraktion vor Ort. Gehen wir also davon aus, dass seine Zeit einfach gekommen war.
Fungie lebt jetzt in den Erinnerungen von vielen Menschen weiter. Kinder und Erwachsene, Einheimische und Touristen. Es war ein Erlebnis, auf diesem Boot zu stehen, vollgeladen mit Besuchern und ihren entsicherten Kameras.
Das Boot schaukelte über das mehr, ab und an erwischte uns eine salzige Brise und dann – ganz plötzlich – ein lautes, mehrstimmiges „Oh, ah, da ist er“ und alle Mann rannten nach Steuerbord. Nur um dann wenige Augenblicke später – wieder mit „Ah, oh, da ist er“ – nach Backbord zu stürmen. Mit lautem Klack-Klack der Kameras.
Wir verlassen den Hafen in Richtung Strand Street und lassen uns nicht von den Geschäften aufhalten. Auch nicht von Murphys Ice Cream, auch wenn ich von einem späteren Besuch weiß, dass es sich gelohnt hätte. (Solas Tapas & Wine übrigens auch, was schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite ist)
Wir biegen in die
Die Green Street
ein, in der Hoffnung, dass sie uns ins Herzen Dingles führt. Ich weiß bis heute nicht, ob es wirklich die Innenstadt ist, aber sie führt immerhin zur Main Street, deren Name ja immerhin schonmal Hoffnung macht.
Auch hier gehen wir in kein Geschäft, wir geniessen einfach nur die typisch irischen Häuser und sind nun die mit dem Klack-Klack der Kameras. Für Blogger ist das Geräusch ja fast verpflichtend. 5 Reiseblogger werden ein paar Wochen später fünf völlig verschiedene Sichtweisen auf die Stadt veröffentlichen.
Die enge Strasse führt an teilweise blau oder gelb gestrichenen einstöckigen Häusern entlang auf die St Marys Chruch zu, hinter der ihr den Dingle Garden findet. Ein schöner kleiner Park, der einen Bummel verdient hat. Das gilt auch für den Friedhof, auf dem ihr euch schön morbide die Grabsteine anschauen und über die Geschichten der Verstorbenen rätseln könnt.
Immer wieder sehen wir in der Straße kleinere Geschäfte, Gift-Shops, Boutiquen oder natürlich Restaurants und Imbisse. Fisch gibt es hier an jeder Ecke. Mittlerweile bummeln wir eher durch die Geschäfte, als das wir uns durch die Stadt bewegen. Ein Wollpullover wechselt den Besitzer, ein kleiner Kobold kommt als Geschenk für den Sohn zuhause ins Gepäck.
Ein wahres Highlight ist der Dingle Music Shop (Siopa Ceoil An Daingin) der meine Augen leuchten lässt. Musikinstrumente die ich noch niemals gesehen oder gehört habe. Auch die irische Bodhrán durfte ich versuchen zu spielen. Zum Glück gab es kaum Zeugen. Zur Zeit unserer Reiseblogger WG gab es dort noch regelmäßig Konzerte. Falls ihr in Dingle seid schaut einfach, ob das nach wie vor so ist.
Mittlerweile hat sich bei unserer Gruppe der Hunger eingestellt und wir kehren ganz stur im The Dingle Pub ein. Dort wird aber eher flüssig gegessen und auf dem Rückweg zum Auto gibt es für einige noch einen Stopp an der Fish Box und andere entscheiden sich für das Mexwest, nicht einmal andeutungsweise typisch irische Küche, aber wir verzeihen uns diese Unhöflichkeit.
Barmbrack, Irish Stew, Brown Bread, all das gibt es während der WG-Woche ohnehin.
Es gibt soviel mehr in Dingle zu entdecken. Ob es die Pubs An Droichead Beag, Dick Mack’s Pub – in dem ihr übrigens neben Bier auch Schuhe kaufen könnt – oder McCarthys Bar, lasst euch einfach treiben und haltet die Augen und Ohren offen.
Wir fahren einen Tag später erneut nach Dingle, weil sich ein paar Blogger die Dingle Distillery anschauen wollen. Zum Glück kehren die meisten davon einigermaßen nüchtern zurück, wir anderen überbrücken die Wartezeit im Tree House Cafe, wo ich im folgenden Jahr mit anderen Bloggern noch einmal hin zurückgekehrt bin. Mittlerweile scheint es aber dauerhaft geschlossen zu sein, was schade ist, denn der Kuchen war exzellent.
Der Abschied von Dingle
Schließlich kehren wir zum Hafen zurück. Es ist genau der Moment, als ein Boot anlegt. Glückliche, seelige Touristen, die mit leuchtenden Augen vom Delfin erzählen. Sie werden diesen Ort verlassen und der Delfin, Fungie, wird für immer Teil ihrer Erinnerung sein.
Während ich ins Auto steige – mal wieder auf der falschen Seite – weiss ich schon, dass ich an diesen Ort zurückkehren werde. Jeder kehrt nach Irland zurück. Und die Sehnsucht nach der Insel bleibt auch nach dem letzten Besuch sehr groß.
Und auch Dingle, das wunderschöne kleine Dingle ist ein bisschen Schuld daran.